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Es scheint für viele schwer erträglich zu sein, dass die Partei keine Kopie der Grünen sein will, also früher mal friedensbewegt und heute „realpolitisch“ nur noch in einer militärischen Logik denkend, egal was es kostet. Dabei ist genau das der Wert der Linken: dass es im Bundestag wenigstens eine Stimme gibt, die nicht einfach mitmarschiert, sondern die Renaissance des Militärischen in Frage stellt. Ohne dabei entweder naiv oder mutwillig – wie die Kremlparteien AfD und BSW – die reale Bedrohung der europäischen Ordnung durch Putins Russland zu ignorieren.
Etwas mehr Rationalität würde der Debatte um die angeblich unumgängliche drastische Erhöhung der Verteidigungsausgaben guttun. So hat der Linken-Vorsitzende Jan van Aken recht, wenn er feststellt, dass bei den Militärausgaben kaufkraftbereinigt jährlich 430 Milliarden US-Dollar der europäischen Nato-Staaten 300 Milliarden US-Dollar Russlands gegenüberstehen. Ebenso eigentümlich ist es, wenn ignoriert wird, dass die Nato konventionell Russland weit überlegen ist. Da braucht es kein neues „Sondervermögen“, auch wenn das gerade die herrschende Meinung ist.
Eine Abschaffung oder Reform der Schuldenbremse wäre hingegen mit der Linken kein Problem: gegen die war sie von Anfang an. Damit ließen sich dann auch höhere Verteidigungsausgaben finanzieren. Eine andere Möglichkeit wäre, die Einnahmeseite des Bundeshaushalts zu verbessern, beispielsweise durch eine Reichensteuer. Dafür würde eine ganz normale Regierungsmehrheit reichen, wobei die Linke sicherlich zustimmen würde. Aber die Prioritäten derjenigen, die so laut tönen, es müsste drastisch aufgerüstet werden, sind dann offenkundig doch andere.
Wie absurd die gegenwärtige Diskussion ist, zeigt sich schon daran, dass dieselben, die behaupten, die EU-Staaten müssten jetzt Fantastilliarden ausgeben, um sich vor Russland zu schützen, ebenso behaupten, die EU-Staaten könnten der Ukraine auch ohne die USA zu einem Sieg über Russland verhelfen. Das eine wie das andere ist falsch. Was allerdings richtig ist: Auch wenn die USA ihre militärische Unterstützung für die Ukraine einstellen, könnten die europäischen Staaten dafür sorgen, dass Russland seinen Krieg nicht gewinnt.
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Ja, dass die Linkspartei Waffenlieferungen an die Ukraine weiterhin ablehnt, kann und sollte kritisiert werden. Ohne die militärische Unterstützung des Westens hätte das angegriffene Land der Aggression Russlands nicht bis heute standhalten können.
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Aber das Dilemma, in dem sich die Ukraine-Solidarität befindet, ist nicht der Linken geschuldet. Das Problem ist doch eher, dass die EU-Staaten mit der BRD vorneweg in den vergangenen Jahren nicht – wie von der Partei gefordert – bereit waren, eigenständige diplomatische Initiativen zum Beispiel mit China und anderen Brics-Staaten zur Lösung des Konflikts zu starten. Keine Ahnung, ob sie Erfolg gehabt hätten. Aber stattdessen nur auf die USA und sonst bloß auf Waffenlieferungen zu setzen, war ein Fehler.
Sehe ich aus zwei Gründen anders:
Mutwillig nein, aber naiv schon. Denn die Partei weiß keine Antwort darauf, wie die Ukraine heute ohne Waffenlieferungen noch existieren würde. In Zeiten, in denen sich die Amerikaner abwenden, werden die Europäer auch diese Lücken füllen müssen und Stand jetzt hat die Linke eine Position, bei der Wunsch und Handeln nicht zusammenpassen.
Ich finde auch absurd, dass immer so getan wird, als wäre es doch egal, weil die Partei nur so klein sei und es sei ja wichtig, dass auch diese Meinungen abgebildet würden. Der Autor sagt selber, dass es die Ukraine heute ohne Waffenlieferungen nicht mehr geben würde. Wir haben es also mit einer Meinung zu tun, die unmittelbar extreme Folgen für den Fortbestand eines anderen Landes haben würde. Damit lebt diese Meinung auf Kosten anderer - was nicht dem Grundgedanken der Solidarität entspricht, der eigentlich in dieser Partei wohnt. Klimawandelleugner oder Impfschwurbler leben auch auf Kosten anderer, ist es da auch wichtig, dass diese Meinungen ebenfalls vertreten werden? Dass es Parteien gibt, die nicht "einfach mitmarschieren in einer Welt voller umweltschützerischer/epidemologischer Realpolitik", sondern eisern am eigenen Sonderweg festhalten, weil sie die einzigen sind?
Der IISS hat da ein dickes Ei gelegt und kaufkraftbereinigte mit nicht bereinigten Zahlen verglichen, Anders Puck Nielsen hat da ein Video
Europa könnte Russland -- gerade in seinem jetzigem Zustand -- schon selbst schlagen aber bequem wäre das nicht. Wir wollen nicht in eine Situation rutschen wo wir uns zwischen Selbstverteidigung und unserer wirtschaftlichen Stellung in der Welt entscheiden müssen, Kriegswirtschaft ist allgemein nicht so dolle, deshalb ist es wichtig genügend auf Lager zu haben, und auch genügend Produktionskapazitäten, damit es im Ernstfall nicht eng wird weil erstmal nachgeholt werden muss. Merkt man ja jetzt auch ganz schön im Moment: Eigentlich müssten wir in der Lage sein der Ukraine mehrere Panzer am Tag zu schicken ohne auch nur in's Schwitzen zu kommen.
Viel Geld könnte man alleine schon durch gemeinsame Beschaffung sparen, denn bei Kriegsgerät kommt es gerne mal vor dass man für doppelt so viel Geld die zehnfache Menge kriegt, diese ganzen nationalen Kleinserien sind Geldverschwendung. Klar, wenn die Briten einen Panzer kaufen dann muss da ein Teekessel rein aber sowas kann man auch modular machen. Kannst auch weiterhin Deutschland auf Ketten und Frankreich auf Rädern haben aber die Türme sollten sich schon austauschen lassen.
An einigen Ecken und Enden wird Rüstung allein deshalb jetzt etwas mehr kosten weil US-Systeme ersetzt werden müssen und dazu bei den Herstellern komplett neue Kompetenzen erschaffen werden müssen. SeaHawks z.B, gibt keinen anständigen europäischen Marineschrauber. Die deutschen fliegen schön halten aber leider keine salzige Luft aus, wo gibt's die denn auch schon auf hoher See.
Danke! Das habe ich nicht gewusst.
Die grundsätzliche Aussage bleibt jedoch auch in dem Video, da wir zwar teure, aber nicht ausreichend vorhandene und robuste Waffen und Gerät haben, um Russland wirklich glaubhaft abschrecken zu können.
In den anderen Punkten stimme ich dir vollkommen zu und es ist meine große Hoffnung, dass dies jetzt der endgültige Anlass ist, dass dort etwas in Bewegung kommt. Europa ist eigentlich stark genug, dass uns sowohl Trump als auch Putin egal sein können müssten.
Die NATO ist auch ohne die United States of Tangerine stärker als Russland. Alleine Türkei würde Russland besiegen können. Atomwaffen haben wir auch, sodass Russland seine nicht einsetzen wird. Außerdem wurde schon mehrmals geleakt, dass der chinesische Präsident Putin vor einem Einsatz von Atombomben gewarnt hat. Wenn er China verliert, verliert er nicht nur den Krieg, sondern sein ganzes Land. Japan und Norwegen möchten ihre Inseln zurück, Finnland, Ukraine und Georgien möchten ihr besetztes Gebiet zurück und das China schon seit langen auf russisches Staatsgebiet schaut ist jedem klar.
Schöne grüße an Dagestan, die natürlich auch kein Bock auf Russland haben.
Nominell vielleicht. Aber ob wir die gesamte Breite der notwendigen Fähigkeiten abbilden könnten, weiß ich nicht. Beispielsweise Logistik: die Amerikaner haben Mensch und Maschine, um quasi überall auf der Welt ihre Truppen im großen Stil verlegen und versorgen zu können. Ob wir das auch könnten, eine breite Front mit Russland logistisch am Laufen zu halten.. von Depots ganz zu schweigen, wie lange hält unsere Munition?
Ich kann hier das neuste Video von Perun empfehlen dass sich mit dem Szenario befasst.
Es ist komplex und uns fehlen ohne die usa manche Fähigkeiten, aber Logistik ist bei uns z.b. einfacher weil die Front ja leider ned so weit weg ist.
Als würde das Russland alles schaffen können... Ihr müsst endlich aufhören so viel Angst vor Russland zu haben. Die russische Armee ist seit Jahrzehnten nicht mehr die 2. stärkste auf der Welt. Man sieht doch deren Probleme gegen die Ukraine, obwohl Russland mehr Soldaten, mehr Munition und mehr Waffen hat.
Nur weil die Bundeswehr ein miserables Munitionslager hat, hat es die Türkei nicht ebenso, denn die sind seit Jahren im Krieg gegen die PKK und Kurden. Die wissen schon wie man alles hinbekommt. Gleichzeitig hat man bei dem ukrainischen Angriff auf die russische Oblast, die bis heute unter ukrainischer Hand ist, gesehen, dass Putin nicht mal die ganze Grenze zu der Ukraine verteidigen kann, da die russische Armee überschätzt wird. Stell dir vor, dass Russland von allen Seiten angegriffen wird. UK mit Norwegen über den Norden, Schweden, Finnland und die Balten über die nordwestliche Grenze und Polen, Deutschland, Spanien und Frankreich über die Ukraine. Die Türkei über die Krim. Dann noch Japan dazu und der Putin hätte sehr schnell Interesse an echten Friedensverhandlungen.
https://www.iiss.org/online-analysis/military-balance/2025/02/global-defence-spending-soars-to-new-high/
D.h. die Zahlen für Europa sind nach Wechselkurs in Dollar umgewandelt, nicht nach PPP, und das ist besser, weil, äh, die kaufen eh alles bei den Amis. Wahrscheinlich auch den Sold und die Miete und alles, was nicht in den USA produziert wird. PPP für Deutschland und Frankreich wäre übrigens 80%, Polen 51%. Selbst wenn man mal annimmt, dass, wie die sagen, PPP das nicht gut abbildet wegen den Einkäufen aus den USA, ist tatsächliche Kaufkraft bei europäischen Rüstungsausgaben trotzdem auf jeden Fall höher.
Das stimmt, da hat das IISS methodisch falsch gearbeitet und die Zahlen sind daher falsch. Dazu wurde hier ein Video von Anders Puck Nielsen verlinkt.
Leider löst das jedoch nicht das grundsätzliche Problem, dass die meisten europäischen Armeen, nicht zuletzt eben Deutschland, zwar teures Gerät haben, aber eben nicht auf einen langanhaltenden Konflikt im großen Rahmen vorbereitet sind, wo es um Haltbarkeit und Quantität geht. Wir sehen in der Ukraine, wie teures Großgerät von günstigen Drohnen zerstört wird, wie Russland Welle über Welle Soldaten in diese Materialschlacht wirft. Für so etwas sind wir gar nicht ausgerüstet.
Sagt ein Rüstungsindustrielobbyverein der um sich die Zahlen schön zu rechnen einfach behauptet jeder Russische "Dollar" ist drei mal so viel wert wie ein Europäischer. Das ist Unsinn und durch keine realistischen PPP Berechnungen gedeckt. Im Gegenteil arbeitet eine Kriegswirtschaft ineffizienter und verliert dadurch einen Teil des Kaufkraftvorteils.
Was allerdings stimmt ist das die Europäer viel Geld für unsinnige Prestigeprojekte und unzuverlässige US Waffen ausgeben. Da ließe sich mit dem bereits reichlich vorhandenen Geld deutlich effizienter arbeiten.
Sagt eines der führenden internationalen Forschungsinstitute in dem Gebiet, dessen jährliche Publikation zum Thema Weltweites Militärpotenzial seit Ende der 50er eines der Standardwerke darstellt. Du weißt es besser als alle dort arbeitenden Forscher? Bitteschön.
Belege deine starken Meinungen mit starken Daten. Kritik ist leicht und einfach Aussagen in den Raum stellen ebenfalls. Eine bereichernde Diskussion gibt es so allerdings nicht.
Ich bin nicht der Einzige hier der die Interpretation der Zahlen anzweifelt, und klar ist die Rüstungslobby gut etabliert und finanziert. Ändert nix daran das die Lobbyismus betreiben.
Kritik sollte aber nicht darin begründet liegen, dass man die Aussage des anderen nicht mag, sondern tatsächlich auf inhaltlichen, methodischen, sachlichen Fehlern.
Ja und das habe ich gemacht (deren uneinheitliche PPP Nutzung ist manipulierend), und andere in diesem Thead haben auch schon genug weitere Erklärungen und externe Einschätzungen verlinkt die das ebenfalls bestätigen.
Gib doch einfach mal zu das du da einem Manipulationsversuch aufgesessen bist wenn die Beweißlage so erdrückend ist 🤷
Edit: ok, nachdem ich das hier geschrieben habe hast du es zu gegeben. Danke das so viel Einsicht dann doch noch möglich ist.
Dein Kritikpunkt war allerdings, dass der PPP-Wert für Russland deiner Meinung nach zu hoch sei und überhaupt sind das Lobbyisten.
Der eigentliche Fehler der Aussage war jedoch, die nichtbereinigten Zahlen Europas mit den bereinigten Zahlen Russlands zu vergleichen, wie andere hier angemerkt und entsprechend belegt haben. So geht tatsächlich sinnvolle Kritik, die dann auch eine Diskussion weiterbringt. Schau es dir vielleicht noch mal an.
Wie allerdings schon am Anfang gesagt:
Und da kommt auch das in dem Kommentar verlinkte Video von Puck Nielsen zu dem Schluss, dass Europa mit seinen wenigen, teuren Waffen und Gerät nicht auf einen ausdauernden, großen Konflikt mit Russland vorbereitet ist, also trotz der falschen Zahlen dennoch massive Investitionen notwendig sind.
Nein das habe ich nicht gesagt (bitte am Leseverständnis arbeiten). Ich habe (wie andere hier danach auch) gesagt das die den PPP vergleich falsch berechnet haben, nur halt etwas kürzer formuliert da es so offensichtlich und plump manipulativ war.
Zusätzlich und unabhängig davon, habe ich gesagt das die auch noch den PPP Wert Russlands überschätzen da dieser auf Zahlen von vor der Kriegswirtschaftsumstellung basiert und inzwischen wegen Inflation und Arbeitermangel in der rest Wirtschaft die Preise und Löhne ordentlich anziehen und daher jeder Rubel deutlich weniger Kaufkraft hat.
Und ja, das ist alles bewusste Manipulation weil das ein von der Rüstungslobby finanziertes "Forschungsinstitut" ist. Das lässt sich garnicht bestreiten.
Und ich sage ja auch das man wenn man das reichlich vorhandene Geld nicht für Unsinn wie die völlig überteuerte F-35 Flugzeuge ausgeben würde man viel mehr erreichen könnte (und irgendwelche verbleibenden NVA Renten sind in der europäischen Gesamtsicht irrelevant). Noch mehr Geld in diesen militär-industriellen Moloch buttern wird kaum was bringen.
Stichwort Leseverständnis:
Wir sehen hier eine Kritik daran, dass der "russische Dollar" drei mal so viel wert sein soll wie ein "europäischer" und dann Ausführungen, dass sich das nicht mit realistischen PPP-Berechnungen deckt und dann noch was zu unterstellter Ineffizienz. Mein zarter Tipp: die eigentlichen Fehler in den Zahlen sind dir wie mir erst durch Kommentare anderer ersichtlich geworden. Insofern lass gut sein.
Abermals: valide Kritik begründet sich nicht daran, dass jemand andere Ansichten hat als du. Du widersprichst den Ergebnissen? Dann argumentiere sachbezogen und belege deine Argumente.
Sorry aber du verstehst mein Argument scheinbar immer noch nicht. Das mit dem Vergleich in Dollar und "europäischen" Dollar ist exact genau das gleiche Argument wie in den anderswo verlinken YT video (das ich übrings schon vorher gesehen hatte aber aus anderen Gründen schlecht finde und daher nicht verlinken wollte). Maximal kannst du mir vorwerfen das ich es nicht für Kleinkinder erklärt habe sondern ein gewisses wirtschaftliches Grundverständnis vorausgesetzt habe. Aber ich habe zunehmend den Eindruck das sich hier im deutschen Bereich von Feddit.org echt viele tummeln die kaum des Lesens fähig sind. Das mit der Pisastudie scheint wohl doch zu stimmen 🤦
Und nein das sind nicht andere Ansichten. Glaubst du die Angestellten in dem Lobbyinstitut sind so blöd und haben ausversehen mit solchen manipulativ verdrehten Zahlen argumentiert? So naiv kann man doch garnicht sein?
Machen wir's doch ganz einfach: für dich scheint eine immense Menge daran zu hängen, recht zu haben. Insofern: du hast vollkommen recht. Du hast das Video vorher gesehen, der Inhalt war genau der Punkt, den du da oben ausdrücken wolltest. Das IISS ist ein manipulierender Lobbyverein, die Ergebnisse sind komplett falsch. Ist's jetzt besser?
Ja, dass Impfschwurbler und Klimawandelleugner ihre Meinung vertreten können, bei genügend Rückhalt bis ins Parlament, ist auch wichtig!
Aber die würde ich trotzdem nicht mit der Linken auf eine Stufe stellen.
Jan Van Akens Position gründet sich auf seine Erfahrung als Waffeninspekteur bei der UN und auf Erkenntnisse der internationalen wissenschaftlichen Friedensforschung, nicht auf Youtube-Videos.
Kann alles sein, trotzdem hat die Partei keine Antwort darauf, wie die Ukraine heute noch existieren würde ohne Waffenlieferungen. Das ist das Dilemma, worüber sie mit dieser Haltung immer wieder stolpern wird und das sie nicht aufgelöst bekommt.
Solange die anderen Parteien die Antwort schuldig bleiben, wie die Ukraine in Zukunft existieren kann...
Aktuell sieht es eher so aus, als wäre das Ergebnis am Ende das Gleiche, nur einige Jahre und zerstörte Städte später.
Ich hätte mir ein vollständiges Handels-Embargo gegen Russland von der ersten Minute an gewünscht, statt jahrelang Geld in die Kriegskassen beider Staaten zu pumpen.
Was ändert das an der selbst durch den Autor festgestellten Notwendigkeit der Waffenhilfen für die heutige Existenz der Ukraine?
Dein ganzes Argument macht keinen Sinn.
Die Linke argumentiert was jetzt am besten wäre und das aus der Position einer kleinen Oppositionspartei.
Sollen sie in vorauseilendem Gehorsam (wie die Grünen) im Eilschritt doppelt umfallen und den hiesigen Faschisten die bereits sehr gut polierten Stiefel lecken?
Die Position hat die Linke schon zu Beginn des Krieges vertreten. Bzgl. Einwand "kleine Oppositionspartei" siehe oben.
Da war sie auch eine kleine Oppositionspartei und ausserdem zu großen Teilen noch die jetzige BSW.
Das mit der kleinen Oppositionspartei hatten wir wie gesagt bereits. Wenn ich mir meine Position nur leisten kann, weil die Mehrheit zum Glück eine andere vertritt, dann sollte ich mal grundsätzlich drüber nachdenken, nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt der Solidarität.
Das nennt sich Politik, ist in einer parlamentarischen Demokratie so gedacht, und wenn das die CDU genau so macht (was sie grade tut), dann ist das als stärkste und zukünftige Kanzlerpartei viel schlimmer. Die Linke versucht halt so gut es geht aus ihrer schlechten Position dagegen zu halten, und stärkt damit die Verhandlungsposition der SPD gegen die CDU.
Inwiefern ist es 'Politik', eine Position zu vertreten, die ich mir nur leisten kann, weil eine Mehrheit um mich herum sie nicht vertritt und die Karre für mich aus dem Dreck zieht?
Achja, billige Polemik...
Ehrliche Politik heißt in einer parlamentarischen Demokratie seinen Standpunkt an die Wähler klar zu kommunizieren und dann auch nach der Wahl dabei zu bleiben. Und parlamentarische Demokratie heißt auch das man mit anderen Parteien diskutiert und dann Kompromisse und Mehrheiten sucht.
Kompromisse schließen heißt aber nicht schon vorher umzufallen und dem politischem Gegner nach dem Mund zu reden, und der vorgeschlagene Kompromis der Linken die Schuldenbremse abzuschaffen ist deutlich Staatstragender als das elendige Schauspiel das die CDU und Konsorten grade versuchen gegen den expliziten Wählerwillen noch schnell im alten Parlament durch zu drücken. Das hilft nämlich vor allem der AfD und ganz allgemein ist der Vorschlag das Gegenteil von anti-faschistischer Wirtschaftspolitik.
Ich weiß gar nicht, warum wir jetzt wieder so einen spannenden Ausflug ins Theoretische machen wollen, wenn die entscheidende Frage glasklar vor uns liegt:
Ohne Waffenlieferungen gäbe es die Ukraine heute nicht mehr. Den Kritikpunkt vertritt auch der Autor des Artikels, um den es hier eigentlich geht. Die Partei Die Linke kann den Widerspruch nicht auflösen, einerseits der Ukraine beistehen zu wollen, andererseits ihr keine Waffen liefern zu wollen. Das kann sie nur erreichen, wenn sie sich da hinter anderen versteckt. Entweder, indem sie als kleine Oppositionspartei oder als kleiner Koalitionspartner überstimmt wird, oder weil dann eben andere Länder Waffen liefern, etc. In allen Fällen jedoch soll jemand anderes die "Kosten" dessen tragen, was die eigene Position mit sich bringt. Entweder die Ukraine, die es dann nicht mehr gibt, oder andere Parteien, die die Linke überstimmen müssen oder die anderen Länder, die stattdessen Waffen liefern müssen. Weil also die Linke selber ein Problem hat, sich einem Konflikt zu stellen, müssen es irgendwelche anderen ausbügeln/-baden. Das ist die Essenz des Problems, das die Partei hat und an dem kommen wir mit allem Blendwerk und aller Stattdessen-Diskussionen nicht vorbei. Dieses Dilemma muss gelöst werden.
Es ist doch völlig nutzlos auf drei Jahre alten Aussagen einer damals wie heute politisch ziemlich irrelevanten und sich inzwischen aufgespaltenen Partei rum zu reiten. Das hat genau nur einen Zweck: die in der jetzigen Situation von neuen Personen vorgetragenen und durchaus relevanten Vorschläge der Linken im Keim zu ersticken.
Der rest ist blabla und völlig überzogene Hyperbolik um jegliche Kritik niederzuschreien. Und im übrigen auch sehr Arrogant da die Vorschläge der Linken näher an der Mehrheitmeinung der Ukrainer ist als die der anderen deutschen Parteien.
Gäbe es ohne Waffenlieferungen die Ukraine heute noch?
Eventuell? Wenn nach dem gescheiterten Versuch Kiev einzunehmen ernsthaft verhandelt worden wäre ginge es der Ukraine wahrscheinlich sogar besser als jetzt. Ist aber müssig drüber zu spekulieren.
Es wurde aber nicht verhandelt, sondern durch Russland erbittert weitergekämpft. Angesichts der russischen Aggression: würde es die Ukraine heute noch geben ohne Waffenlieferungen?
Eh, hast du selektive Erinnerungslücken? Da gab direkte Verhandlungen, die sind aber vor allem von den USA sabotiert worden.
Und deine völlig überspitzte Frage ist Sinnlos weil fast von Anfang an immer nur Waffen geliefert und der Krieg eskaliert wurde daher kann man nicht wissen wie es eventuell auch anders gekommen wäre. Und davon abgesehen wäre selbst im negativen extremfall die Ukraine als geschrumpfter Vasallenstaat ähnlich wie Weißrussland erhalten geblieben.
Ach ja, die alte Räuberpistole, die die Wagenknecht auch so gerne rumerzählt! Stellt sich nur raus, dass Bennett gar nicht so nah an einem Waffenstillstand dran war, wie immer getan wurde. Und dann kamen ja auch noch die Gräuel von Butscha ans Licht.
Das wäre das Ziel von Russland gewesen? Und du wärst damit einverstanden gewesen? Oder die Linkspartei?
Nur weil die Wagenknecht das auch erzählt macht es das nicht weniger ein historisches Fakt. Und versuchen das irgendwie mit den kriegsverbrechen in Butscha zu vermischen ist ne ganz billige Masche 🙄
Ich rede hier nicht von Zielen sondern von Fakten. Es ist einfach dumme Polemik immer mit mit der totalen Zerstörung der Ukraine zu argumentieren.
Du wirst einsehen, dass nach dem Bekanntwerden von Butscha keine große Bereitschaft bei den Ukrainern zu erwarten war, sich mit den Russen an einen Tisch zu setzen. Ich jedenfalls werde ihnen das nicht zum Vorwurf machen.
Wonach sieht es denn faktisch für dich aus, was die Russen da in der Ukraine betreiben?
Also wenn man sich so überlegt was seit Butscha sonst so alles noch viel schlimmeres in der Ukraine passiert ist... hilft alles nix und einen Krieg beendet man nicht mit rechthaben sondern eigentlich immer mit verhandeln.
Klar wollen die Russen gerne aus der Ukraine einen Vasallenstaat machen und bei bestimmten Teilen den Grenzverlauf neu ziehen. Aber du verstehst schon das zwischen dem und der totalen Vernichtung der Ukraine ein riesen Unterschied ist? Und wenn man es auf der ebene der Menschen selbst sieht wäre selbst eine Auflösung des ukrainischen Nationalstaates keine totale Vernichtung.
Schon klar. Nur de facto wird seit 2022 durchgehend gekämpft. Und das Kämpfen kommt halt im Krieg vor dem Verhandeln (mal ganz abgesehen davon, dass bis kurz vor der offenen Invasion quasi alle westlichen Politiker in Moskau waren und noch probiert haben, ihn mit Diplomatie von diesem Wahnsinn abzuhalten, inkl Verzicht auf Nato-Mitgliedschaft). Darum bleibt es leider bei der Frage, ob die Ukraine diese 3 Jahre Dauerkrieg ohne Waffenlieferungen bis heute überlebt hätte, oder ob Russland sie nicht schon längst geschlagen hätte.
Diese drei Jahre Dauerkrieg ist die zynische Verteidigungsstrategie des Westens. Da wollte niemand wirklich verhandeln nachdem der Krieg erstmal ausgebrochen war. Es hätte viele Gelegenheiten gegeben diesen Krieg früher zu beenden. Und wie gesagt, die Ukraine ist ein Nationalstaat und kein Lebewesen, daher bringt es nichts mit "überleben" usw. zu argumentieren.
Find's ehrlich gesagt bisschen cringe wie das immer als Qualifikation angeführt wird. Wenn dich jemand mit'm Bus überfahren will rufst du auch nicht bei Klaus-Dieter an weil der mal zwei Jahre beim TÜV gearbeitet hat.
Naja, immerhin sind da doch fachliche und sachliche Bezüge, oder? Wenn ich mir da hingegegen die designierte Regierung anschaue...
Aha, ich finde es ehr cringe wie du hier absolut relevante Berufserfahrung (und übrings deutlich mehr als Merz, Scholz usw.) versuchst kleinzureden.
Was glaubst du denn was so ein Biowaffeninspekteur bei der UN im Detail macht? Der geht zu Land XY, die sagen ihm "Guck mal hier in dieser Abstellkammer waren unsere Biowaffen und jetzt ist sie leer." und der "Ja top dann mach ich mal Häkchen auf meinem Clipboard die Welt ist wieder ein Stück sicherer!"
Dass Merz und Scholz keine Messlatten sind sollte hoffentlich jedem klar sein, aber Akens Einschätzung geht halt konträr zu denen so ziemlich aller Experten die seit 2014 durchgehend gewarnt und das alles richtig vorausgesagt haben. Wie die zwei Jahre als Biowaffeninspekteur ständig hochgehalten werden klingt einfach so "Hey guckt mal wir haben auch einen der schon mal was mit Waffen gemacht hat bitte nehmt uns ernst wenn wir Stuss fordern!"
Du hast offensichtlich keine Ahnung was die Arbeit bei der UN beinhaltet. Noch mehr cringe geht fast garnicht.
Welche Experten sollen das bitte sein? Die von der Rüstungslobby finanzierten? Komm mal aus deiner Blase raus, das was van Aken sagt ist o-ton das was die wirklichen Experten seit Jahrzehnten sagen.