„Nach der Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bund jetzt auch noch das: Die Union macht der Gastro-Lobby das nächste Geschenk – diesmal auf Kosten der Transparenz“, sagte Rauna Bindewald von Foodwatch. „Die Abschaffung des Hygiene-Barometers ist ein Segen für Schmuddelbetriebe und ein massiver Rückschritt für die Bürgerrechte in Berlin.“
Arne Semsrott von FragdenStaat erkärte: „Nun sollen die Rechte von Verbraucher:innen und Transparenz, die sich Bürger:innen selbst erkämpft haben, wieder einmal unter dem Vorwand des Bürokratieabbaus für Wirtschaftsinteressen geopfert werden.“
Foodwatch und FragDenStaat kritisierten die Begründung als fadenscheinig und vorgeschoben. Das Gesetzes-Aus sei ein fatales Signal: Statt für bessere Hygiene und transparente Kontrollen zu sorgen, werde ausgerechnet das Instrument gestrichen, das Betriebe zur Sauberkeit anhalten sollte.
Beide Organisationen verwiesen auf das Smiley-System in Dänemark. Das führe nicht zu einem nennenswerten Mehraufwand für die Behörden. Auch seien weniger Nachkontrollen nötig: Schon wenige Jahre nach Einführung 2002 haben sich die Quote der beanstandeten Betriebe halbiert.