this post was submitted on 12 Aug 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] tmjaea@lemmy.world 20 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (3 children)

Ist das diese Nächstenliebe von der im Christentum die Rede ist?

So von wegen Christlich Demokratische Union und so

[–] Saleh@feddit.org 16 points 2 days ago (1 children)

Wie der Artikel kurz tangiert, ist es selbst aus purem Eigennutz komplett bescheuert. Deutschland braucht jedes Kind, um die demografische Katastrophe abzumildern und die Kinder sind hier bereits zur Schule gegangen.

[–] plyth@feddit.org 4 points 2 days ago (1 children)

Deutschland braucht jedes Kind

Das halte ich führ einen gefährlichen Gedanken, denn die Menschen werden zur Resource.

Wenn wir Asyl als Hilfsleistung verstehen, die nur begrenzt verfügbar ist, müssen wir die Hilfe für jene ablehnen können, die sie nicht brauchen.

Wenn wir Asyl als Rekrutierung sehen, dann sollten wir die Verfahren dahingehend auch optimieren. Brauchen wir den Fluchtweg über das Meer, um die Motivation der Bewerber zu testen oder können wir Menschen direkt holen?

Wenn wir den Schritt zur Sättigung der Arbeitskraftnachfrage gehen, wo wollen wir das Lohnniveau halten? Und welche Möglichkeiten sollten wir ausserdem nutzen? Wir könnten z.B. auf Englisch als Amtssprache umsteigen.

[–] Saleh@feddit.org 4 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (2 children)

Ich stimme dir zu. Deswegen sagte ich "selbst aus purem Eigennutz".

Asyl ist ein Menschenrecht und unabhängig davon, ob es für die Eltern um Asyl geht, ist es unwürdig, die Kinder so aus dem Leben zu reißen.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass kein Mensch illegal ist, sofern er sich seinen Wohnort nicht durch Vertreibung angeeignet hat.

[–] federalreverse@feddit.org 5 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass kein Mensch illegal ist, sofern er sich seinen Wohnort nicht durch Vertreibung angeeignet hat.

Hättest den letzten Nebensatz auch weglassen können. Illegales (bzw. in dem von dir gemeinten Fall, rechtlich irgendwie halb gedecktes, aber unethisches und menschenverachtendes) Verhalten macht immer noch das Verhalten von Menschen illegal und nicht ihr Sein.

[–] sobanto@feddit.org 4 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (1 children)

Dieser letzte Satz wieder...

Effektiv impliziert dass, dass die aktuellen Besitzer der Grundstücke, Häuser usw. der ehemaligen Ostgebiete von denen die ehemals deutschem Besitzer vertrieben wurden illegal wären. Rechtlich ist das alles geregelt, Deutschland stellt auch offiziell keine Ansprüche mehr auf das Gebiet, alle die damals gewaltsam aus ihrer Heimat die sie seit Jahrhunderten bewohnt haben haben keinerlei Ansprüche mehr darauf. Wir reden hier von irgendwas zwischen 12 und 14 Millionen Vertriebenen, dabei starben etwa 600.000 Menschen durch die unmittelbaren Folgen. Deiner These nach sind somit knapp ein Drittel Polens von illegalen Menschen besetzt.

Dass das auf den nahen Osten abspielt ist mir durchaus klar, aber die Kriterien muss man auch konsequent auf alle Staaten anwenden. Neben Isreal wäre damit auch Polen illegal, wesentliche Gebiete der Türkei dank deren ""Bevölkerungsaustausch"" mit Griechenland und zahlreichen weiter Staaten. Alles andere ginge ins Orwellsche Doppeldenk.

Edit: dass man mich hier nicht falsch versteht: das soll das Vorgehens der IDF nicht verteidigen oder gar legitimieren.

[–] Saleh@feddit.org 1 points 2 days ago (1 children)

Effektiv impliziert dass, dass die aktuellen Besitzer der Grundstücke, Häuser usw. der ehemaligen Ostgebiete von denen die ehemals deutschem Besitzer vertrieben wurden illegal wären. Rechtlich ist das alles geregelt...

Das stellt einen wichtigen Unterschied dar. Es ist rechtlich geregelt worden, auf Ebene der Staaten, die durch ihre Bevölkerung legitimiert sind. Dazu kommt im Fall des zweiten Weltkrieges noch, dass dieser nicht nur durch Deutschland angefangen wurde, sondern sogar durch den deutschen Überfall auf Polen. Damit hat Polen als Verteidiger gegenüber dem Angreifer noch mal eine besonders berechtigte Stellung.

Bei dem Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und Türkei wurden beiden Gruppen jeweils von beiden Staaten Unrecht angetan und damit haben aus meiner Sicht beide Gruppen einen Entschädigungsanspruch gegen beide Staaten, zumal die Vertriebenen nicht ethnisch oder national, sondern religiös definiert wurden.

[–] sobanto@feddit.org 1 points 2 days ago (1 children)

Plötzlich gibt es doch Einschränkungen. Spannend.

Dieser Logik folgend wäre bis 1972, der Ratifizierung des Warschauer Vertrags ein Drittel der Fläche Polens von illegalen Menschen bewohnt. Finde ich persönlich eine interessante Ansicht. Damals durchaus nicht ungewöhnlich, die Debatte damals war ja durchaus kontrovers. Heute, naja, muss man selber wissen ob man die Position wirklich vertreten möchte...

[–] Saleh@feddit.org 2 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (1 children)

Willst du mir jetzt ernsthaft andichten, dass ich Nazipositionen verteidigen würde, weil ich Siedlerkolonialismus, wie er unter anderem von den Nazis in Polen betrieben wurde, ablehne?

Den zweiten und dritten Satz hast du dabei anscheinend überlesen, daher noch mal:

Dazu kommt im Fall des zweiten Weltkrieges noch, dass dieser nicht nur durch Deutschland angefangen wurde, sondern sogar durch den deutschen Überfall auf Polen. Damit hat Polen als Verteidiger gegenüber dem Angreifer noch mal eine besonders berechtigte Stellung.

EDIT: Zur Problematik der "Vertriebenen" Deutschen finde ich zweiAussagen interessant. 1. Aus dem taz Artikel:

Also sprach Franz Josef Strauß (CSU) im Februar 1970: „Ich weigere mich, den Untergang des Deutschen Reiches durch eine Politik des Ausverkaufs ohne Gegenleistungen zu besiegeln.“

Damit zeigt sich, dass das deutsche Reich offenbar in den Köpfen führender Westdeutscher Politiker noch fortbestand, woraus sich auch implizit die Intention ableiten lässt, erneut die europäischen Nachbarn überfallen zu wollen.

Und 2. aus dem Wikipediartikel

Die Zahl derjenigen Deutschen, die als „vertrieben“ erfasst werden, hängt zunächst von der Frage ab, was unter dem „Vertreibungsgebiet“ verstanden wird. So wurden die ca. 250.000 Deutsche, die in den ersten Jahren nach Kriegsende aus Dänemark nach Deutschland umgesiedelt wurden, ebenso wie die ca. 225.000 Menschen, die 1946 als aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten stammend registriert wurden, später statistisch als Vertriebene gezählt. Etwa die Hälfte aller als Vertriebene bezeichneten Menschen hatte ihre Heimat zu Kriegsende bereits verlassen. Wie viele Deutsche dabei aus eigenem Entschluss geflüchtet waren, ist unklar. Die bundesdeutsche Statistik zählt auch diejenigen als Vertriebene, die in den Jahrzehnten nach Abschluss der Zwangsumsiedlungen freiwillig in die Bundesrepublik Deutschland auswanderten. „Durch die historisch ungenaue Verwendung des Begriffs ‚Vertreibung‘“, resümieren Eva und Hans Henning Hahn, „lassen sich aus den Zahlen der in der Bundesrepublik registrierten Vertriebenen kaum Informationen darüber ableiten, wie viele der Vertriebenen überhaupt eine Vertreibung erlebt haben.“

Es wurden unscharfe Kategorien geschaffen, um die Statistik größer werden zu lassen, sicherlich nicht zuletzt um antikommunistische Narrative zu befeuern.

[–] sobanto@feddit.org 2 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Ich rede hier von der Position der CDU und den Vertriebenverbänden Ende der 60er Jahre. Die Gebiete um die es damals ging waren seit Jahrhundert deutsch, mit deutschen Bevölkerungen. Auch vor den polnischen Teilungen war das Deutsch. Das hat mit Siedlungskolonialismus ähnlich viel zu tun wie Sachsen.

Das ist primär zur verdeutlichung dass eine monokausaler zusammenhang zwischen Menschen wurden vertrieben und andere dort angesiedelt sehr undifferenziert ist. Aber gut, anderes Beispiel: Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich. Oder bleiben wir in Deutschland, Reichsdeputationshauptschluss mit Säkularisierung und entsprechenden Auflösung der Klöster. Auch hier werden Menschen aus ihrem Leben gerissen und (teilweise) vertrieben. Dass hier entschädigt wurde (und weiterhin wird, absoluter Schwachsinn, aber die Politik kommt hier seit über 100 Jahren irgendwie nicht in die Pötte) ändert nichts daran dass etliche Mönche und Nonnen nicht freiwillig gegangen sind.

Einer geht noch: Im Versailler Vertrag wurde das Elsass (mal wieder) zu Frankreich geschlagen. Die reichsdeutschen Beamten und nach 1871 Zugezogene und deren Nachfahren (300.000 Menschen) mussten das Elsass verlassen. Versailles wurde praktisch mit vorhaltener Waffe erzwungen. Völkerrechtlich korrekt, aber defintiv gegen die Bevölkerung die auch 1871 (also vor 40 Jahren wieder bei Deutschland) überwältigend deutsch sprach.

Mit der Begrüßung "Vertreibung - >illegale Menschen" bekommt man grandios ein irrsinnigen Revanchismus begründet die uns deutsche und Franzosen über Jahrhunderte in Krieg auf Krieg auf Krieg gestürzt hat. Als Mensch der regelmäßig im Elsass ist so eine Vorstellung unerträglich, ich brauch keine Wiederholung von z.B 1689 in der der gesamte Oberrhein verwüstet würde. Und gesamt ist keine Übertreibung, quasi jede Stadt, jedes dorf war hier von massivsten Zerstörungen durch die Franzosen betroffen.

TL;DR: Ein pauschale "Hier wurden Menschen vertrieben, wer jetzt hier lebt ist illegal" was im ersten Kommentar angedeutet wird ist entweder dumm und populistisch, oder sehr fragwürdig da dadurch problemlos Positionen begründet werden können die Europa problemlos wieder ins 18. Jahrhundert mit seinen Kriegen katapultieren können.


Edit zu deinem edit: Selbst wenn man nur ein Fünftel der aktiv vertriebenen nimmt und der Rest vor der roten Armee im Krieg floh (und die aus anderen Ländern ignoriert usw) wurden massive Gebiete durch Androhung von Gewalt von einer deutschen Bevölkerung geräumt. Da die Argumentation nur auf Vertreibung , nicht auf die Menge der (oder andere Nuancen wie was vorher passiert ist) abziehlte ist das effektiv auch nicht relevant. In einer solchen Stammtischparole geht so was halt schlecht.

[–] germanatlas@lemmy.blahaj.zone 1 points 2 days ago

Das müssen diese "deutschen Werte" sein