„Sprache prägt das Bewusstsein. Wir sprechen aber nicht über die Gefahrenquellen. Täten wir das, würden wir, glaube ich, eine größere Unterstützung für Mobilitätswendemaßnahmen sehen, wie zum Beispiel niedrigere Geschwindigkeiten oder die Umnutzung von Straßenflächen.“
Dies belegten auch die Ergebnisse einer aktuellen experimentellen Studie: Proband:innen, die Versionen eines fiktiven Unfallberichts lasen, in dem aktuell gängige Sprachmuster nach dem Leitfaden „korrigiert“ wurden, unterstützten eher strukturelle Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit als solche, die einen ähnlichen Bericht lasen, der aber sehr nahe an dem Status-Quo der Berichterstattung war.
Wieder ein Mal ein schönes Beispiel dafür, wie sehr ein anderer Gebrauch unserer Sprache unser Denken und Handeln beeinflussen kann. Worte sind nicht bloß vernachlässigbare und austauschbare Ausdrucksweisen. Sie sind ein Schlüssel zu unserer Wahrnehmung und unserem Verhalten.
(Einer der Gründe, weshalb eine geschlechtsneutrale Sprache sinnvoll sein kann.)