Das können wir ausprobieren:
Worauf hoffen wir gemeinsam?
Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
___
Aus gegebenem Anlass werden Posts zum Thema Palästina / Israel hier auf Dach gelöscht. Dasselbe gilt zurzeit für Wahlumfragen al´a Sonntagsumfrage.
___
Einsteigertipps für Neue gibt es hier.
___
Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org
___
Das können wir ausprobieren:
Worauf hoffen wir gemeinsam?
Keine FDP mehr im Bundestag
MAOAM!
Polarisierung: Bist du Teil der Lösung oder Teil des Problems?
Der Autor offenbar ja.
Ich glaub... Wenn man bei einem beinah beliebigen Thema nur schwarz oder weiß sieht, hat man sich dieses nicht genau genug angeschaut - sonst wird es automatisch nuancierter. Oder man ist zu emotional investiert und will es nicht anders sehen. Oder die eigenen Glaubenssätze (identitätsstiftende Überzeugungen) verbieten es einem.
Vorgefertigte Meinungen und Bauchentscheidungen machen die Welt leichter verdaulich. Das Leben ist kompliziert genug, auch ohne dass man seine Ansichten jedes mal hinterfragt. Das kann man ja ab und an dennoch versuchen, wenn man Luft hat.
Hab den Eindruck das Interview dreht sich mehr um Berichterstattung und Narrative bei polarisierenden Themen. Und um Menschen die dieselben propagieren. Vermutlich aus ganz unterschiedlichen Motiven heraus.
Cool, dass du den Artikel geteilt hast. Finde ich ist ein guter Artikel für Unterhaltung.
Ich bin sehr zwiespältig zu dem Artikel. Ich mag die Idee, dass Polarisierung zu weit geht und dass echte Neutralität etwas Wichtiges ist. Das es nicht darum geht in allen journalistischen Formaten einfach nur noch die vollkommenen Extreme einzuladen. (das ist aber natürlich toller content - wuhuuu content!) Dass man feinfühlig sein sollte und auch Polarisierung frühzeitig erkennen sollte und auch einige social media die auf reine Polarisierung abzielt eher meiden sollte.
Es hat für mich aber auch ein ganz klares „centrist mindset“ Geschmäckle. Es wird schon darauf eingegangen als Beispiel, dass man gerne allen Wohnungen geben will, aber es gibt ja nicht genug für alle. Und dass man dann eher empathisch zuhören sollte ohne unbedingt zu fragen, was man tun kann. Verstehe ich, würde ich auch gerne so sehen, ich habe dennoch das Gefühl, dass es einfach gesellschaftliche Themen gibt, wo man schon mehr machen muss als nur: „oh nein ich wünschte es wäre anders für uns alle :)“. Also viele Themen, die auch hier für Demokratie gerühmt werden, wurden halt erkämpft. Frauenwahlrechte als eines der klassischen Beispiele. Natürlich entwickelt sich da auch eine „stille Mehrheit“, die dann eher dafür ist, aber so eine Bewegung und ihre Erfolge leben natürlich davon dass es wirklich Pusher gibt. Dass wir einen Diskurs haben wo auch Positionen herausgearbeitet werden. Auch das gebrachte Beispiel mit der Ukraine und den vorhanden Spannungen, natürlich wichtig, dass man ein Land nicht einfach spaltet in zwei Lager. Toll wenn man nicht ein Schwarz-Weiß erzwingt, aber ich finde die Idee, dass mehr Neutralität dann alles lösen wird auch etwas reduktiv. Es erinnert mich sehr an Psychotherapie Ansätze wo die Prämisse immer ist, dass Patienty ein Problem hat und dieses losgelöst von Umfeld oder Kontext lösen sollte/könnte.
Vielleicht bin ich da einfach zu links für (?), aber das finde ich einfach nicht richtig. Gegen zu wenig Wohnungen kann man was machen als Gesellschaft. Gegen Klimawandel kann man was machen als Gesellschaft. Während der Pandemie hätte man mehr machen können, um uns alle vor den Konsequenzen der Maßnahmen mehr zu schützen. Privat/persönlich ist das aber jenseits meines Aktionsspielraumes auch wenn ich damit persönlich mit den Konsequenzen umgehen muss.
Wie gesagt zwiegespalten. Ich find den schwarz-weiß Diskurs schlecht. Das overton Fenster verschiebt sich dadurch auch einfach nur weiter, ich sehe hier schon einen Weg um das vielleicht besser anzugehen.
ich habe dennoch das Gefühl, dass es einfach gesellschaftliche Themen gibt, wo man schon mehr machen muss als nur: „oh nein ich wünschte es wäre anders für uns alle :)“.
Darum schreibt Brandsma ja auch:
Insgesamt ist Polarisierung eine dynamische Bewegung. Sie kann gesund und demokratisch sein. Aktivisten fordern den Status quo heraus, was oft nötig ist. Wir brauchen Menschen wie Nelson Mandela, auch wenn sie Pusher sind. Aber wie die Geschichte zeigt, bewegen wir uns auf einem schmalen Grat.
Man muss also überhaupt nicht zu allem neutral sein und kann und sollte durchaus den Status quo herausfordern. Wovor er warnt, ist jedoch, wenn daraus eine derart zugespitzte Polarisierung wird, bei dem aus dem Gegenüber ein Feind wird, dem man nicht mehr zuhören muss, den man verbal bedrohen oder sogar körperlich Gewalt antun darf. Sprich: in dem Augenblick, wo man anfängt, die andere Seite gezielt zu dämonisieren.
Vielleicht bin ich da einfach zu links für (?), aber das finde ich einfach nicht richtig. Gegen zu wenig Wohnungen kann man was machen als Gesellschaft. Gegen Klimawandel kann man was machen als Gesellschaft. Während der Pandemie hätte man mehr machen können, um uns alle vor den Konsequenzen der Maßnahmen mehr zu schützen.
Klar. Die Frage ist halt nur, wie man es macht als Gesellschaft. Akzeptierst du, dass auch die Gegenseite mitunter schlüssige Argumente haben kann, obwohl sie nicht deinen entsprechen, und willst konstruktiv mit ihr arbeiten, oder gibt man sich der süßen Versuchung des polarisierten Diskurses hin, in dem es einfach nur noch um den blanken Kampf "Wir" gegen "Die" geht?
Danke Quittenbrot,
ich hab offensichtlich einiges der Nuance nicht in dem Artikel mitgenommen. Danke fürs Aufzeigen