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Ja, das ist es halt. Vollkommener Blödsinn. Und was ist das auch für eine dumme Strafe? Wenn ich eine Hautkrankheit habe, damit tun Hautarzt gehe, er es behandelt, also der effizienteste Ablauf gewählt wurde, sollen Strafen gezahlt werden?
Wenn der Vorschlag wäre, bei direktem Besuch, bei dem der Facharzt die Behandlung wegen Nichtzuständigkeit ablehnt, eine Gebühr an die Krankenkasse zu zahlen (200€ kommt mir auch arg hoch gegriffen vor, das sind ja mehrere Facharztbesuche zum Privattarif), könnte man ja noch irgendwie diskutieren. So ist es einfach nur total sinnlos. Aber das ist ja das tolle, den gesetzlich Versicherten kann man es ja zumuten; bei den privaten wird es das nicht geben, auch wenn du mir der Argumentation vollkommen Recht hast. Denn dann müssten die PKVen ja die zusätzlichen Termine beim Hausarzt bezahlen, und das werden die wohl durch Lobbyarbeit zu verhindern wissen. Den GKVen entstehen wahrscheinlich sehr überschaubare Mehrkosten, dadurch, dass mit den Ärzten pro Quartal abgerechnet wird.
Doch, das gibt es schon lange. Mindestens seit dreißig Jahren.
Vermutlich sind genau deshalb die Politiker auch auf die Idee gekommen. Denn wenn es sich für die profitorientierten PKVen seit langem bewährt hat - warum sollte das dann nicht auch bei den GKVen dabei helfen, Kosten zu sparen?
Da man als privat Versicherter in Vorleistung geht, braucht es da auch keine Strafgebühr - man bekommt eben nur 75% der Kosten erstattet, wenn man nicht über Los geht. Wer die Kostenvergünstung durch das Primärarztprinzip gewählt hat, geht deshalb ganz einfach immer zuerst zum Hausarzt, und freut sich über die Ersparniss. Wem das nicht gefällt, der zahlt halt 200€ mehr im Monat für die freie Ärztewahl.
Ich bezweifle, dass zwischen diesen Tarifen tatsächlich 200 Euro pro Monat liegen. Und Facharztbesuche kosten idR nicht 800 Euro, sodass 25% Selbstbeteiligung 200 Euro entsprechen würden… Zumindest hat keiner meiner Facharztbesuche so viel gekostet, und da ich privat versichert bin, sehe ich die Rechnung ja.
Davon abgesehen gibt es das ja auch bei den gesetzlichen, weshalb die Fachärzte gesetzlich Versicherte ohne Überweisung nicht annehmen, da sie die Kosten sonst nicht abrechnen können. Ein Privatversicherter wird aber in der Regel einen Hausarzt finden; das ist bei gesetzlich Versicherten nicht unbedingt der Fall.
Sind die in Rede stehenden 200€ nicht als Strafe zur Abschreckung gedacht?
Die Selbstbeteiligung im gängigen PKV-Primärarztmodell hat mit Strafe nichts zu tun. Es ist ganz einfach nur eine Beteiligung an den durchschnittlichen Mehrkosten, die man dadurch als Patient verursacht. Wenn es sich so nicht rechnen würde, würden die PKVen diese vergünstigten Tarife nicht anbieten.
Frag doch mal bei Deiner PKV nach, wieviel Du mit einem Primärarzttarif monatlich sparen könntest!
Die Prozentzahl gibt dann ein Gefühl dafür, was es bedeuten würde, bei jenen, die einen festen Hausarzt haben UND in der GKV sind (▶), so viel einzusparen. Das Einnahmendefizit 2024 lag bei etwa 2% - das ist aktuell die Relation.
Für mich ist nachvollziehbar, weshalb Politiker da eine Chance wittern, das Zweiklassensystem und die Privilegien speziell der Beamtenschaft, der Wohlhabenden und Vermögenden weiter erfolgreich zu schützen. Denn wo kämen wir denn da hin, wenn die Gesundheitsversorgung ganz einfach gemeinwohldienlich orientiert und steuerfinanziert wäre?
Zahlen zum Hausarztmodell
Mir schon klar, wie das funktioniert. Ich bezog mich damit auf
Oder habe ich dich da falsch verstanden? Denn die Tarife, die ich kenne, erlauben dir das durchaus, aber tragen dann evtl. nicht die vollen Kosten. Oder aber du zahlst eh alles selber (so wie faktisch ich, da meine Selbstbeteiligung recht hoch ist, dafür halt die Beiträge niedriger).
Finanziert durch Steuern ist am Ende das einzige, was auch Sinn ergibt.
Ich meinte, das Primärarztmodell gibt es schon lange bei den PKVen, aber hatte wohl meinerseits auch Dich nicht ganz verstanden. Sorry für die Verwirrung ;)