this post was submitted on 13 Aug 2025
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[–] smokeysnilas@feddit.org 5 points 4 days ago (1 children)

Glaube ich im Leben nicht dran. In Indien, China und anderen aufstrebenden Schwellenländern bekommen viele viele Menschen und Bevölkerungsschichten gerade zum ersten Mal in der Geschichte überhaupt die Mittel und die finanzielle Freiheit um ein eigenes Auto zu besitzen. Und das werden die sich nicht nehmen lassen, warum sollten sie auch. Nachdem wir im Westen jahrzehntelang mehr Autos vor der Tür als Einwohner dahinter haben, warum sollte sich da die Familie in Indien einschränken müssen oder lassen? Das Ganze ließe sich im Prinzip nur über Verbote steuern, wie es China ja teilweise schon macht, wo Normalsterbliche Verbrenner gar nicht mehr zulassen dürfen und EAutos nur nach Zuteilung in einer Lizenzlotterie. Aber so ein Vorgehen hat auch seine Grenzen und wird die Entwicklung höchstens verlangsamen.

Ob die Deutschen davon profitieren können ist natürlich mehr als fraglich, weil Neuwagen <10k€ halt von deutschen OEMs nicht angeboten werden.

Und womit du natürlich auch Recht hast ist, dass unsere westlichen Verhältnisse absolut verschwenderisch und auch ziemlich krank sind und in der heutigen Form definitiv keine Zukunft haben und auch nicht haben sollten. Das wird aber nicht das Ende der individuellen Mobilität sein.

[–] Obin@feddit.org 0 points 4 days ago* (last edited 4 days ago) (1 children)

Und das werden die sich nicht nehmen lassen, warum sollten sie auch.

Wegen des durch die Wachstumswirtschaft erzeugten, seit den 70ern (World3 Modell und Limits to Growth) prognostizierten, und weil alle wiederholten Warnungen seitdem ignoriert wurden, weiterhin nach Zeitplan voranschreitenden, globalen Wirtschaftskollaps. Dieser wird das ohnehin schon gravierende Verteilungsproblem erst absolut eskalieren lassen und Luxusgüter, und das werden Autos dann sein, außer für Reiche unerschwinglich werden lassen, bis dann die Produktionsketten ganz kollabieren und uns (ich betrachte das mittlerweile als Segen) endlich zwingen wird umzudenken, egal ob (dann nicht mehr) reicher Westen oder Schwellenland.

[–] smokeysnilas@feddit.org 2 points 4 days ago (1 children)

Klar die Umweltauswirkungen und das Ende des Wachstums wird Probleme bringen. Die Sichtweise wird aber sein, dass bitteschön der Westen an der Reihe ist mit Einschränkungen, Verzicht und einem reduziertem Lebensstil. Und aus der Fairness-Perspektive stimmt das ja sogar irgendwie.

Und ob die Produktionsketten zeitnah und vor allem rechtzeitig kollabieren ist auch nicht ausgemacht. So wie ich die Menschheit einschätze wird niemand aus Vernunftgründen freiwillig verzichten und die Produktion läuft weiter bis die Erde eine Wüste ist und wirklich gar nichts mehr geht. Dann kommt es zum Kollaps und das wird dann vielleicht auch das Ende der individuellen Mobilität sein. Aktuell zeigt der Trend aber noch ganz klar in die exakt andere Richtung.

[–] Obin@feddit.org 1 points 3 days ago

Die Sichtweise wird aber sein

Die Sichtweise ist dem globalen Wirtschaftskollaps egal. Dieser wird erstmal brachial sein, selbst wenn wir heute plötzlich anfangen würden auf nachhaltige Kreislaufwirtschaft umzustellen, aber das wird erstens nicht passieren (Nachhaltig existiert halt nicht im Wortschatz der Wachstumswirtschaft) und zweitens ist der Zug sowieso abgefahren, das hätte spätestens in den 80ern/90ern erfolgen müssen. Nach dem Kollaps können wir anfangen schrittweise etwas neues hochzuziehen, auf Sparflamme, ohne Luxus, aber vielleicht trotzdem besser für alle.

So wie ich die Menschheit einschätze wird niemand aus Vernunftgründen freiwillig verzichten und die Produktion läuft weiter bis die Erde eine Wüste ist und wirklich gar nichts mehr geht.

Du missverstehst wie dieser Kollaps funktioniert. Es sind Produktionsketten und Ketten haben schwächste Glieder. Unsere Weltwirtschaft ist ein Kunstrukt, dass auf der Annahme fußt es existieren von allem unendliche Ressourcen für unendliche Zeit, mit der einzigen Einschränkung, dass es nur einen gewissen finanziellen Aufwand kostet diese zu extrahieren. Nimmst du irgendeinen dieser im Kapitalismus auf unendlich gesetzten Parameter aus der Gleichung, dann fällt das ganze System in sich zusammen. Wenn dir irgendwann der Stahl fehlt um den Traktor zu bauen, der die Felder pflügt, die die Menschen ernähren, die den Stahl abbauen, dann hast du schlagartig weder Stahl, noch Traktoren, noch Essen, noch Menschen, wenn auch nur eines dieser Elemente herausfällt. Und ja, dass es vereinfacht gesagt mit Wüste endet ist da gar nicht mal so unrealistisch. Die aktuellen Updates zu dem von mir verlinkten Modell mit neueren Daten haben sich nicht im Zeitraumes des Kollapses (immer noch 2040) verschoben, sondern vor allem darin, was zuerst zusammenbricht, und das sieht derzeit nach den Ökosystemen aus, wo es zu anfangs nach den Bodenschätzen aussah.

Aktuell zeigt der Trend aber noch ganz klar in die exakt andere Richtung.

Welcher Trend? Der der "Sichtweise", wer die Autos verdient, oder der nachdem die Welt zur Wüste wird? Wenn letzteres, dann sehen wir das wohl unterschiedlich.